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Wer den online Termin am 18. Februar verpasst hat, kann sich hier die Aufzeichnung ansehen. Danke an alle, die dabei waren und mitdiskutiert haben!

Ökologische Kreisläufe und Wertschöpfung in der Region

Kunststoffprofessor Reinhold Lang von der Uni Linz referiert (ab Minute 12) über „zirkulären Kohlenstoff als Ware“ und spannt dabei einen großen Bogen: „the big picture“ steht auf seiner Startfolie. Vom Big Bang bis heute und in die Zukunft  der Region Römerland Carnuntum  in 30 Minuten! „Wir können angesichts vielschichtiger Wechselwirkungen die Systeme gar nicht groß genug denken!“ sagt Lang. Sein Mobilitätsbegriff bezieht sich auf Stoffströme mit Kohlenstoff als wichtigstem „Stoff des Lebens“. Wie machen wir Kohlenstoff so mobil, dass wir zirkuläre Kohlenstoffströme haben, wie wir sie aus der Evolution kennen – und das noch eleganter und effizienter.

Ein Green Deal für die Industrie

Vom Kohlendioxid als Problemstoff zu leicht transportierbaren Kohlenstoffverbindungen, aus denen Kunststoffe für viele Einsatzgebiete erzeugt werden können. Bisher lineare Energie- und Werkstoffkreiskäufe zu verbinden, sei technologisch möglich und ökonomisch sinnvoll, woraus sich eine Riesen-Chance für Österreich ergäbe. Lang, der auch jahrelang in der Industrie gearbeitet hat und auch die Politik berät, weist darauf hin, dass genau das seit Jänner 2020 auch im österreichischen Regierungsprogramm steht: ein Green Deal für die österreichische Wirtschaft.

Anstatt fossile Rohstoffe um den halben Globus zu transportieren, um mit einem Gesamtwirkungsgrad weit unter 1% 20 Grad Raumtemperatur zu produzieren, soll CO2 im Kreislauf geführt werden, das ungefähr dem 4-fachen des global produzierten Plastikmülls entspricht. Daraus eröffne sich auch eine Chance für einen Green Deal zwischen Europa und Afrika, wo mit solarer Energie Stoffe produziert werden können, die nach Europa transportiert und hier in der Industrie verwendet werden: zum Beispiel Wasserstoff.

Ein erdölfreies Römerland?

Dazu passt: „Erdölfreies Römerland umsetzen“ hat sich die Region zum Ziel gesetzt. Genau daran schließt Christopher Ehrenberg, Leiter des Zementwerks in Mannersdorf am Leithagebirge, mit seiner Präsentation (ab Minute 48) eines Vorzeigeprojekts an. CO2 aus der Zementerzeugung wird dabei als „Potential für die Region“ gesehen. Als Beitrag zur Klimaneutralität soll das bei der Zementproduktion entstehende CO2 auf null reduziert werden, indem es abgeschieden und verwertet wird. Im Projekt „Carbon to Product“ soll gemeinsam mit Unternehmen wie OMV, Verbund und Borealis  die gesamte Menge an CO2, die in Mannersdorf anfällt, immerhin 700.000 Tonnen pro Jahr, abgeschieden und daraus mit grün erzeugtem Wasserstoff synthetische Kraft- und Kunststoffe produziert werden sollen.

Vom Großen ins Kleine

Da die Wirtschaft der Region natürlich nicht nur aus Industrie besteht, legt „Querkopf und Visionär“ Herbert Stava (Geschäftsführer von Landgarten – ab genau einer Stunde) dem noch einen Puzzlestein aus der KMU-Welt hinzu. Die Grundidee war eine sehr regionale: Bioprodukte (von Sojabohnen bis zu Kürbiskernen) aus der Region als Snacks beim Heurigen anzubieten. Auch hier steht also wieder der Gedanke im Mittelpunkt, die regionale Wertschöpfung zu erhöhen, sagt Stava.

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